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Hunde und ihre Menschen - Gefühle und Bedürfnisse

Menschen und Hunde sind sich gar nicht so fern. Wir lieben es diese Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu festigen.

Gefühle geben Hunden und Menschen Motivation, um auf die Situationen, in denen sie sich befinden, zu reagieren und ihr Bedürfnis zu befriedigen.

Es gibt also einen tiefen emotionalen Grund warum Hunde und Menschen in Situationen reagieren.







Gefühle sind bei Hund und Mensch dazu da, Bedürfnisse zu befriedigen und jede Bedürfnisbefriedigung schüttet im Gehirn sowohl bei Mensch und Hund Opioide aus, die zur Zufriedenstellung dienen.


Wir Menschen haben ein denkendes Gehirn, das uns mehr als jedes andere Lebewesen dabei helfen kann, innezuhalten und die Antwort auf Gefühle zu wählen, die wir geben möchten.

Auf diese Weise sind wir mit unserem Gehirn, das eine Milliarde verschiedene Dinge denken kann, unglaublich begabt. Das unterscheidet uns vom Hund. Jedoch steht uns mittlerweile der Verstand manchmal im Weg und wir haben oft kein natürliches Bauchgefühl mehr zu entscheiden. Darum schätzen wir unsere naturverbundenen ursprünglichen Hunde sehr. Sie bringen uns zurück zur Natur.


Denn wir neigen sogar dazu Grundbedürfnisse zurück zu stellen:

Essen, Trinken und Schlafen und Suchen nach Belohnungen, Fürsorge, Pflege und Spiel. Diese Bedürfnisse haben Hund und Mensch gemeinsam. Genau wie bei uns sind diese Bedürfnisse abhängig vom emotionalen Zustand des Lebewesens.


Wenn unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, dann können wir uns dann mit unseren Freunden treffen und Spaß haben. All dies können wir uns für uns entscheiden.

Wenn dies alles passt, dann feuert unser Gehirn körpereigene Opioide und wir können ein ausgeglichenes Leben führen.


Hunde haben auch ein sehr starkes Bedürfnis sozialer Nähe. Wenn Hundewelpen auch nur für kurze Zeit in ihrer Prägephase Kontakt zu Mensch haben, verschwindet ihre sonst natürliche Angst vor uns.





Die meisten Rassen finden sogar so eine starke Bindung zum Menschen, dass sie Menschen anderen Hunden vorziehen.

Ein Experiment hat gezeigt, dass in Abwesenheit des Halters menschenbezogene Hunde, die in einem Haushalt leben bei Auftauchen eines Fremden sich freundlich dem Fremden nähern und sich weniger füreinander interessieren.


Ja Hunde sind sozial miteinander und sollten kommunizieren können. Aber sie wurden für den engen Kontakt mit dem Menschen gezüchtet. Daher sollten wir dieses Bedürfnis nicht unterschätzen.


Ein Hund, der seinem Menschen wenig Aufmerksamkeit schenkt, hat entweder eine wichtige Entwicklung in seiner Geschichte verpasst, ist eher eine ursprüngliche Rasse oder hat seinem Menschen gegenüber aufgeben, da dieser seine Bedürfnisse nicht erkennt.


Wenn zum Beispiel ein Hund raus muss und wir die Signale übersehen, dann wählen viele Hunde Bedürfnisse, die noch lohnender sind.

Da ist zum Beispiel Ballspiel, welches für den Hund noch viel belohnender ist, als Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Der Ball wird für den Hund Symbol für soziales Miteinander. Wenn also ein Hund uns diesen bringt und exzessiv mit uns spielt, dann kann es sein, dass er damit seine fehlende Bedürfnisbefriedigung überspielt.


Auch Hütehunde, die Lichter jagen oder Retriever, die sich exzessiv an den Flanken saugen tun dies um andere Bedürfnisse zu übertünchen. Oft wird hier medikamentös gearbeitet, was aber nicht immer notwendig ist, wenn man Punkt für Punkt die Bedürfnisse der Hunde herausfindet und sie ansatzweise erfüllt.


Das reicht durchaus auch oft im Rahmen bescheidener Möglichkeiten. Man muss nicht alles verändern. Nur erst einmal diese wahrnehmen und sozialen Support geben.


Im Zeichentrickfilm Bambi gibt es eine sehr schöne Szene. Bambi sagt zu seiner Mutter: ich habe Durst. Die Mutter kann ihm aber nicht helfen, sagt aber: das kann ich verstehen. Auch uns Menschen hilft diese Antwort mehr als, keine Reaktion und Antwort.

Wenn also solch ein Hund mit uns Ball spielt und er das Ersatz für soziales Miteinander sieht, dann wird dieses Ballspiel sehr exzessiv sein.


Das hat zur Folge, dass der besorgte Mensch, dieses Ballspiel als schlecht für den Hund betrachtet und plötzlich abbricht, weil er glaubt der Hund dreht durch und kann sich nicht mehr kontrollieren.


Der Hund, der aber genau dies braucht als Ventil und zur Erfüllung seines sozialen Bedürfnisses braucht, gerät in ein noch größeres Loch. Kein Ballspiel macht einen Hund aggressiv. Aggression und Spiel sind zwei verschiedene Funktionskreise.

Hunde die wild und knurrend spielen sind keine aggressiven Hunde. Spiel und Aggression aktivieren zwei verschiedene Hirnareale.


Wenn wir ihre sozialen Bedürfnisse erfüllen, dann ist Ballspiel nur eine weitere schöne gemeinsame Sache und der Hund dreht nicht durch.

Durch Erfüllung der Bedürfnisse entsteht Bindung. Wenn ein Mensch mir hilft, werde ich ihm langfristig vertrauen. Wenn man meine Bedürfnisse erfüllt binde ich mich an diesen Menschen und vertraue diesem.


Hunde vertrauen uns nicht mehr, wenn man langfristig ihre Bedürfnisse nicht erfüllt. Menschen merken das nur oft nicht. Es ist eigentlich einfach ...

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