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Hundeverhaltenstraining

Was ist Hundeverhaltenstraining

Ich betrachte aktuelles wissenschaftliches Verständnis als unabdingbar um gutes Hundetraining bieten zu können.

Neben Empathie spielt Geduld eine entscheidende Rolle im Trainingsprozess. Jeder Hund ist einzigartig und hat seinen eigenen Rhythmus und sein eigenes Lerntempo.

Überstürzte oder erzwungene Trainingsmethoden führen bei Hunden nicht nur zu Frustration und emotionalem Stress, sondern sind auch kontraproduktiv und beeinträchtigen ihre Lernfähigkeit und die Entwicklung von Vertrauen.


Ich möchte Mensch und Hund respektvoll und klar begegnen. Daher ist mein Ansatz individuell je nach Mensch Hund Team. Es ist wichtig auch Hunde nicht nur als zu trainierende Tiere, sondern als Lebewesen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und emotionalen Bedürfnissen wahrzunehmen. Diese teilen sie durch ihre Körpersprache unmissverständlich mit. Die Körpersprache der Hunde gilt es zu lesen ohne jegliche Interpretation in Bezug auf menschliche Sicht. Das ist nicht immer einfach aber machbar. Denn nur wenn wir nicht interpretieren, können wir unserem Hund neutral und vorbehaltlos begegnen.

Denn nur so ist Verständnis für ein bestimmtes Verhalten und dessen Veränderuöng möglich.






Ich betrachte dies als besonders wichtig angesichts weit verbreiteter Missverständnisse über das Verhalten von Hunden, die oft auf veralteten Sichtweisen bzw. Meinungen einzelner Personen bezüglich Wolfs- bzw. Hundeverhalten beruhen.

Viele Trainingsmethoden basieren immer noch auf der Fehlinterpretation des Verhaltens von Wölfen und behandeln Hunde so, als würden sie in einem von Menschen geführten „Rudel“ nach Vorherrschaft streben. Dieser Ansatz führt dann zu Strafmaßnahmen und dominanzbasiertem Training, was sich nachteilig auf das psychische Wohlbefinden eines Hundes auswirken kann und ich deswegen strikt ablehne.

Obwohl Hunde Nachkommen von Wölfen sind, haben sie sich anders entwickelt und ihre sozialen Strukturen und Verhaltensweisen sind nicht direkt mit denen wilder Wölfe vergleichbar. Das ist wissenschaftlicher Fakt. Eigene Meinungen und Ansichten können natürlich da sein. Das hat jedoch im Hundeverhaltenstraining keinen Platz.


Daher ist es mir wichtig nicht irgendeine Meinung zu verbreiten, sondern basiert auf wissenschaftlichen Fakten zu beraten und zu trainieren. Ich akzeptiere hier durchaus auch, dass ein Hundehalter seinen Hund gut kennt und wir gemeinsam einen für beide Seiten passenden Trainingsweg finden. Mein Training und Beratung ist keine Einbahnstraße sondern findet im Austausch mit Hund und Halter statt.


Nicht nur Strafe sondern auch rein positiver Aufbau nur mit Leckerchen kann manchmal fehl am Platz sein. Es geht darum als Hundeverhaltenstrainer zu wissen, was Verhalten veranlasst und welche funktionalen Verstärker hier wirken. Diese trockene Wissenschaft setze ich dann verständlich und einfach für euch Mensch und Hund um. Gerade die aktuell sich schnell weiter entwickelnde Hundeforschung liefert ständig neue Erkenntnisse darüber, wie Hunde denken, fühlen, lernen und mit ihrer Umgebung interagieren. Sie bietet Erkenntnisse, die für humane und effektive Trainingsansätze von entscheidender Bedeutung sind.


Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass auf Bestrafung basierende Methoden nicht nur wirkungslos sind, sondern auch das psychische Wohlbefinden des Hundes aktiv beeinträchtigen können.

Solche Ansätze beruhen oft auf einem Missverständnis der sozialen Dynamik bei Hunden, in der Hunden fälschlicherweise menschenähnliche Motive zugeschrieben werden oder ihre Handlungen als Versuche zur Durchsetzung der Dominanz fehlinterpretiert werden.


Diese fehlerhafte Perspektive kann dazu führen, dass Strafmaßnahmen angewendet werden, weil fälschlicherweise geglaubt wird, dass Menschen ihrem Hund gegenüber einen hierarchischen „Alpha“-Status aufbauen müssen. Mit anderen Worten es wird vermittelt, man müsste Chef des Hundes sein.







Die Weiterführung der Rechtfertigung der strafenden Maßnahmen versteckt sich heutzutage auch unter dem Motto: der Hund braucht Führung und Grenzen, damit er sich in unserer Menschenwelt wohl fühlt. Somit werden dann so genannte Korrekturen in unerwünschten Situationen gesetzt. Hunde machen das ja auch so, wird dann gesagt. Auch dies ist einfach eine Meinung, die man des öfteren hört oder liest. Sie hat aber keinerlei wissenschaftlichen Beleg und funktioniert nur aus Menschensicht und leider zu Lasten des emotionalen Zustandes des Hundes.

Jüngste Erkenntnisse in der Verhaltensforschung bei Hunden haben gezeigt, dass Hunde, ähnlich wie Menschen, komplexe Wesen mit einem breiten Spektrum an Emotionen sind.

Hunde reagieren auf ihre Umgebung auf eine Weise, die oft ihren emotionalen Zustand widerspiegelt. Beispielsweise könnte ein Hund, der aggressives Verhalten zeigt, dies aus Angst oder Furcht tun und nicht aus dem Wunsch heraus, zu dominieren.

Bestrafungsmethoden können das Vertrauen und die Bindung zwischen einem Hund und seinem Halter schädigen. Hunde verfalllen bei regelmäßiger für sie nicht zuzuordnende Strafe in eine Handlungsohnmacht, die viele mit Entspannung und Gehorsam verwechseln und somit Strafe fälschlicherweise als Erfolg vermelden. Langfristig kann Strafe auch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie erhöhter Angst, Vermeidungsverhalten und sogar Aggression führen. Schließlich ist es schon schwer genug funktional passend ein Verhalten zu belohnen und somit zu verstärken. Das vom Menschen unerwünschte Verhalten gezielt zu bestrafen und genau dies zu unterbinden ist genau so schwer. Siehe dazu auch den Blog Artikel 'Braucht Hundetraining Strafe?'.




Auch Hunde lernen am besten in einer Umgebung, in der sie sich sicher und geborgen fühlen. Angst und Misstrauen, die durch strafendes Training entstehen, können das Lernen behindern und das Training sowohl für den Hund als auch für den Trainer zu einer stressigen und unproduktiven Erfahrung machen. Hunde können genau wie wir unter Stress nicht lernen. Sie sind dann voll Cortisol genau wie wir. Belohnung dagegen führt zu Dopaminausschüttung, welche Lernen fördert. Das geht uns auch so.

Zudem beteiligen sich Hunde eher an Trainingseinheiten, die Spaß machen und sich lohnen, was zu besseren Ergebnissen führt. Ist doch eigentlich logisch und ja sie dürfen das entscheiden. Wenn ein Hund sich nicht am Training beteiligt, spricht das gegen das Training. Da gilt es genauer hinzuschauen. Dann gilt es das Training so anzupassen, das der Hund wieder mitarbeitet oder dem Hund die scheinbar notwendige Auszeit zu geben. Nach dieser Auszeit ist meist die Motivation wieder da.


Somit kann tatsächlich ein Nachgeben des Menschen gegenüber dem Hund, der deutlich zeigt nicht mehr weiter trainieren zu wollen, eher zu höherer Kooperation seitens des Hundes führen. Die weitere Kooperation des Hundes nach kurzer Pause kommt zustande, weil das Nachgeben aus Hundesicht eine Anerkennung der hündischen Emotion in diesem Moment ist. Zusätzlich bildet diese Verständnis Vertrauen seitens des Hundes und fördert die Bindung.

Fazit ist, durch das Erkennen emotionaler Probleme bei Hunden können wir einen effektiveren und menschlicheren Ansatz verfolgen, als nur zu versuchen, Verhaltensweisen zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Strafe oder falsch angewandtes positives Training ist hier unangebracht.




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